Lichtverschmutzung ist der Grund dafür, dass vor allem in den Städten die Nacht nicht mehr richtig dunkel wird.
Große Städte hellen den Himmel noch in vielen Kilometern Entfernung auf. Straßenbeleuchtung, angestrahlte Gebäude, Leuchtreklame und Verkehr erzeugen Licht, das in der Atmosphäre sowie an Staub- und Wasserteilchen in der Luft reflektiert und gestreut wird. Auch große Industrieanlagen, Flutlicht und die sogenannten Skybeamer von Diskotheken tragen zur Lichtverschmutzung bei.
Das hat vielfältige Auswirkungen auf Mensch und Natur. Entsprechend gibt es auch Bemühungen, der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken.
Europa bei Nacht aus dem All betrachtet - Die viele Lichtquellen durch künstliche Beleuchtung mögen schön aussehen, aber die stätige Zunahme der künstlichen Beleuchtung ist beängstigend.
In allen Bereichen, die nicht blau aussehen, ist der Himmel durch künstliche Beleuchtung aufgehellt. Diese Aufhellung des Nachthimmels wird Lichtverschmutzung genannt.
In innerstädtischen Bereichen ist diese Lichtverschmutzung häufig so stark, dass nachts nur noch wenige sehr helle Sterne am Himmel zu sehen sind. Die Lichtglocken großer Städte sind über viele Kilometer weit zu sehen und stören sogar noch in einer Entfernung von 20 km und mehr merklich den Blick in den Nachthimmel.
Astronomische Beobachtungen sind in diesen Bereichen so gut wie unmöglich. Die Schönheit eines dunklen Nachthimmels ist vielen Menschen bereits nicht mehr zugänglich. Bereits 99% der Menschen in Europa leben unter lichtverschmutztem Himmel. Darüber hinaus haben etwa 60% der Menschen in Europa noch niemals die Schönheit der Milchstrasse bewundert, weil sie diese am lichtverschmutzten Himmel nicht mehr sehen können.
Die Gesundheit von Menschen und Tieren wird durch die Lichtverschmutzung ebenfalls beeiträchtigt.
Stichworte:
- Störung der inneren Uhr des Menschen >> Schlafstörungen
- Artenschwund bei Vögeln (gestörte Orientierung und Brutverhalten)
- Behinderung der Laichwanderung von Fischen
- Insektensterben
- Frostschäden bei Bäumen
Zudem ist unnötige Beleuchtung Energieverschwendung und verschlechtert unsere CO2-Bilanz ohne jeden Nutzen. Niemand braucht einen beleuchteten Himmel!!!
Interessante Internetseiten zum Thema Lichtverschmutzung:
http://www.lichtverschmutzung.de/
https://www.bund-sh.de/stadtnatur/lichtverschmutzung/
Die Bestimmung des Grades der Lichtverschmutzung erfolgt vorwiegend ohne optische Hilfsmittel. Neben einigen einfachen Methoden zur Einordnung, wie das Auszählen von Sternen einer bestimmten Himmelsregion, gibt es auch anerkannte Skalen. Am meisten verbreitet ist die im Februar 2001 veröffentlichte Bortle-Skala nach John E. Bortle.
Die Bortle-Skala gibt das Ausmaß der Lichtverschmutzung eines astronomischen Beobachtungsstandorts an.
Die Einteilung erfolgt in neun Klassen:
Die Klassen 1 und 2 treten in Mitteleuropa nicht mehr auf !!!
Seite „Bortle-Skala“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. Mai 2017, 15:39 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bortle-Skala&oldid=165562371 (Abgerufen: 19. Juni 2021, 07:44 UTC)
Visueller Eindruck des sommerlichen Sternenhimmels bei unterschiedlichen Bortle-Klassen. Auffällig ist das "Verschwinden" der Milchstrasse ab Bortle 5.
Quelle: Stellarium