Die folgenden Sternkarten gelten für Anfang Januar um ca. 23 Uhr, Anfang Februar um ca. 21 Uhr und Anfang März um ca. 19 Uhr.
Im Dezember hatte die Sonne ihren südlichsten Stand am Himmel, Seit dem 22. werden daher die Tage allmählich wieder länger.
Am Westhimmel ist es immer noch Herbst, denn das große „Herbstviereck“ steht noch am Himmel. Drei seiner Sterne gehören zum Sternbild Pegasus, die linke obere Ecke dagegen zur Lichterkette der Andromeda. Im Sternbild Andromeda kann man mit einem Fernglas leicht eine Nachbarin unserer Milchstraße entdecken, die Andromedagalaxie. Östlich neben Andromeda findet man das Sternbild Perseus.
Unser Blick richtet sich nun in südliche Richtung.
Hoch am Himmel finden wir die Wintersternbilder Fuhrmann, Stier und Zwillinge. Die fünfeckige Figur des Fuhrmanns mit dem hellen Hauptstern
Capella ist direkt östlich neben dem Perseus zu finden. Darunter sehen wir den V-förmigen Kopf des Stiers mit dem auffälligen rötlichen Hauptstern Aldebaran. Die Sternenketten des Sternbildes
Zwillinge mit den Hauptsternen Castor und Pollux folgen direkt östlich des Stiers. Noch weiter östlich entdecken wir des lichtschwache Sternbild
Krebs und den Löwen, der sich gerade über den Horizont erhebt
Westlich des Stiers springt uns
der Riesenplanet Jupiter im Sternbild Widder sofort ins Auge. Er ist nach dem Mond das hellste Gestirn am Abendhimmel und ein lohnendes Objekt für Fernglas und Fernrohr.
Weiter südlich fällt uns das markanteste aller Wintersternbilder ins Auge, der Himmeljäger Orion. Mit seinen drei markanten Gürtelsternen und den hellen Sternen Beteigeuze (Schulterstern oben links) und Rigel (Fußstern unten rechts) ist die Figur nicht zu übersehen.
Beteigeuze ist ein roter Überriese, der, stünde er
anstelle unserer Sonne, sich bis über Umlaufbahn des Planeten Mars hinaus ausdehnen würde. Man nimmt an, das Beteigeuze innerhalb der nächsten 1000 Jahre zur Supernova werden könnte.
Er würde dann so hell leuchten, dass wir ihn gemeinsam mit der Sonne am Taghimmel sehen würden.
Der helle Fuß des Himmelsjägers, Rigel, ein heißer blauer Riesenstern, ist etwa 60 mal so groß wie die Sonne.
Unterhalb der drei Gürtelsterne finden wir eine Anordnung von schwächeren Sternen, die sein
Schwert darstellen. Nehmen wir ein Fernglas oder Fernrohr zur Hand, sehen wir in diesem Bereich eines der schönsten Objekte unseres Nachthimmels, den Orionnebel. Hierbei handelt es sich um das
uns am nächsten gelegene Sternentstehungsgebiet, ein Gasnebel im Orionarm der Milchstraße, in dem sich auch das Sonnensystem befindet.
Links unterhalb des Orion finden wir noch das Sternbild großer Hund mit dem auffällig hellen Hauptstern Sirius, der von der Erde aus gesehen der hellste Stern am Nachthimmel ist. Oberhalb des großen Hundes, östlich von Orion, leuchtet der helle Prokyon, Hauptstern des Sternbildes „kleiner Hund“.
Die genannten hellen Sterne Capella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux bilden das „Wintersechseck“, das winterliche Pendant zum „Sommerdreieck“.
Blicken wir nach Norden, sehen wir die zirkumpolaren Sternbilder. Das sind die Sternbilder, die bei uns das ganze Jahr über zu sehen sind. Wir suchen zunächst den "großen Wagen", der sich aus sieben Sternen des Sternbildes "große Bärin" (Ursa
Majoris) zusammensetzt. Der große Wagen steht im Winter „hochkant“ auf seiner Deichsel.
Durch
etwa fünffache Verlängerung der Verbindungslinie der hinteren beiden Kastensterne nach links finden
wir den Polarstern, der gut aufgefunden werden kann, obwohl er nicht der hellste Stern am Himmel ist. Fällt man nun gedanklich das Lot vom Polarstern zum Horizont, schaut man relativ genau
Richtung Norden.
Dem großen Wagen gegenüber, auf der anderen Seite des Polarsterns finden wir das Himmels-W, das Sternbild Kassiopeia.
Schauen wir genauer hin, entdecken wir mit Hilfe einer Sternkarte an einem dunklen Standort auch die lichtschwächeren Sternbilder Drache, Giraffe und Kepheus.
Orion-Nebel: Anblick im 10 x 50 Fernglas
Der Orion-Nebel durch ein Teleskop fotografiert.
Aufnahmeoptik: 4,5" Newton-Astrograph f/2,9 mit Canon EOS M50a